1822 | Die Anfänge der Offizierbewegung in Langenthal1 Anlässlich des grossen eidgenössischen Offiziersfestes von 1822 empfing Langenthal Offiziere aus der ganzen Schweiz. Oberst Luternau, der 1815 die bernische Artillerie kommandierte, rühmte den eingeladenen Gästen den Festort: „Der schöne Flecken Langenthal befindet sich in einer anmutigen Lager, acht Stunden von Bern entfernt, und ich bekannt durch seine Betriebsamkeit, seinen Wohlstand und durch die Gastfreundschaft seiner Einwohner“2 Aus allen Kantonen ritten die Offiziere am 17. Juli 1822 an und versammelten sich in der grossen Tuchhalle des Kaufhaus an der Marktgasse. Mit Transparenten und Fahnen wurden sie dort empfangen. Während einem Umzug durchs Dorf sollen 9000 Zuschauerinnen und Zuschauer die Strassen gesäumt haben. 24 Jahre nach dem Untergang des Alten Bern, 24 Jahre nach einer Zeit, in der die Eidgenossenschaft noch gespalten war, hielt Oberst Mai eine flammende Rede, welche die neu gefundene Einigekeit der Eidgenossenschaft ansprach: „Sollte und die Aufgabe aufbehalten sein, die Unabhängigkeit der Eidgenossenschaft, die mit sol vielem, so theuren Blute der Väter erkaufte heilige Freiheit mit dem Schwerte zu verteidigen, so werden wir der Welt beweisen, dass in unseren Adern unverfälscht das Blut der Väter wallt. Siegen oder für die Freiheit untergehen, sei der Eidgenossen Wahlspruch.“2 |
Fresko im Traffelet-Saal des Hotel Bären, F. Traffelet | |
1833 | Gründung der Kantonal Bernischen Offiziersgesellschaft. |
1842 | Ein weiteres Eidgenössisches Offiziersfest wird in Langenthal durchgeführt. |
1848 | Gründung der Oberaargauischen Offiziersvereins Es war der Notar und Gerichtsschreiber Von Aarwangen, Daniel Flückliger, der als Jägerhauptmann an den freisinnigen Grossrat und Artillerieleutnant Samuel Rudolf Hektor Egger mit der Absicht herantrat, im 7. Bernischen Militärkreis einen Offiziersverein zu gründen. Eine Anzahl Offiziere schloss sich an und Flückiger lud auf den 7. Januar 1849 zur konstituierenden Versammlung ein. Erster Vereinspräsident wurde Johan Rudolf Vogel. |
Protokoll der Gründungsversammlung (Auszug) | |
1848-1918 | Die ersten Jahre, bis zum 1. Weltkrieg Der Offiziersverein ist erste Sektion der Kantonal Bernischen Offiziersgesellschaft. Es ist die OG Langenthal, die bereits 1949 eine Revision des Bernischen Militärwesens fordert. Dabei verlangte man die Anstellung eines tüchtigen Oberinstruktors sowie die Beförderung der Offiziere nicht nach ihrer Herkunft, vielmehr nach ihren Fähigkeiten. In den ersten 50 Jahren wurde eine Vielzahl von Versammlungen abgehalten. In deren Zentrum standen zumeist Vorträge, welche nicht selten mehrere Stunden dauerten. Später kamen militärische Übungen hinzu. Diese wurden im August 1918 mit der Generalmobilmachung dann Realität. Das Vereinsleben kam in den Kriegsjahren fast völlig zum Erliegen. Oskar Bider, Miglied der OGL wurde 1914 in den Aktivdienst eingezogen und Chefpilot in der neu gegründeten Fliegertruppe. |
Oskar Bider, 1881-1919 | |
1918-1939 | Zwischen den Kriegen Nach dem 1. Weltkrieg wurden die Reitkurse, die während dem Krieg geruht hatten, wieder aufgenommen und jährlich durchgeführt. Daneben hatte die gemeinsamen Pistolenschiessübungen einen hohen Stellenwert. Im Winterhalbjahr wurde zudem ein gemeinsames Lauf- und Hallentraining eingeführt. |
1932 | Nachmensänderung in Offiziersgesellschaft Langenthal und Umgebung. |
1948 | Jubiläumsjahr: 100 Jahre Bundesverfassung und 100 Jahre Offiziersgesellschaft Langenthal und Umgebung. Dieses Fest wird mit einem Festanlass im Hotel Bären begangen. |
Quellenangabe: 1 Drohne, Informationsschrift der OGL, April 98, Text von Simon Kuert 2 Langenthaler Heimatblätter, 1939 |