So übt die Schweiz - Herbstanlass zur SVU 19

Gespeichert von Christoph Kuert am Mi., 24.10.2018 - 22:40

Anlässlich des Herbstanlasses haben sich rund 35 Kameraden sowie Gäste aus den Reihen der OG Huttwil und der Stadtschützen Langenthal im Traffeletsaal im Bären Langenthal eingefunden. Unser Mitglied alt Regierungsrat Hans-Jürg Käser hielt dieses Jahr die Gastrede. Als ehemaliger Kdt des HQ Rgt 2 und seiner 12 jährigen Erfahrung als Sicherheitsverantwortlicher des Kantons Bern wurde er vom Bundesrat zum Übungsleiter der Sicherheitsverbundsübung (SVU) 2019 bestimmt. Bestens vernetzt, ein fundierter Kenner des Sicherheitsapparates und als „Kantönler“ ist er objektiv die ideale Besetzung für diese Funktion!  
  
Aus erster Hand wurden wir über die Entstehung, die Konstellation und die Hintergründe der SVU 19 informiert.  
  
Auf Basis des sicherheitspolitischen Berichtes 2016 wurde das Ziel der SVU 19 formuliert: «Die Strukturen und Abläufe des sicherheitspolitischen Krisenmanagements von Bund, Kantonen und Dritten sollen wirkungsvoll und effizient überprüft werden. Im Fokus stehen Schlüsselorganisationen und -personen wie der Bundesrat, die Kantonsregierungen, die kantonalen Führungsorgane, der Bundesstab ABCN, die Führungsstäbe der Armee und der Polizei sowie vergleichbare Organe Dritter» (aus Projektauftrag SVU 19 vom 9. Nov. 2015).  
  
Entscheidend, dass eine Übung in diesem Umfang durchgeführt werden kann, ist ein Konsens sämtlicher Kantone sowie des Bundes. Es stimmt einen als Bürger zuversichtlich, dass die verschiedenen Verantwortungsträger in unserem Land die Notwendigkeit erkannt haben und entsprechend handeln!  
  
Erfreulich - wenn auch aus Sicht des Publikums erstaunlich - ist auch, dass die anfängliche Skepsis zu einer durchgehenden Übung gewichen ist und nicht nur zu Büroöffnungszeiten, sondern dann Mitte November 2019 während rund zweieinhalb Tagen permanent geübt wird (Stabsrahmenübung).  
   
Als Szenario liegt eine langandauernde, eskalierende Bedrohung durch Terrorismus zu Grunde. Daneben spielt auch die Cyber-Bedrohung mit daraus resultierenden Angriffen eine Rolle. 
Die Lageberichte nehmen den Faden der Strategischen Führungsübung 17 auf und starten mit der Schilderung eines terroristischen Anschlages mit Geiselnahme. Im Halbjahresrhythmus werden die Lageberichte zur Vorbereitung der Übung via elektronischer Lagedarstellung des Bundes verbreitet.  
Die Schilderungen der Inhalte der ersten zwei bereits erschienenen Lageberichte haben zum Nachdenken angeregt - sehr plausible und durchaus mögliche Bedrohungen und Entwicklungen werden aufgezeigt. Wir dürfen uns glücklich schätzen, dass es nur fiktiv ist - sich aber unsere Behörden und Organisationen damit auseinandersetzen und trainieren um eine solche Notlage zu bewältigen!  
   
Der anschliessende Apéro sowie das gemeinsame Abendessen haben Raum geboten das Gehörte im kameradschaftlichen Rahmen zu vertiefen.  
  
Schiesslich freut es mich besonders, dass Hans-Jürg Käser die Bereitschaft signalisiert hat für ein Folgereferat. Wir dürfen also gespannt sein, was wir als Schweiz aus der SVU 19 lernen und wie wir uns im Umgang mit Krisensituationen verbessern können.